Tag am Meer

«Ba­de­tuch, Flip­flops, Son­nen­cre­me.» Ich brei­te den In­halt meiner Ba­de­ta­sche am Strand aus. «Mücken­spray und Son­nen­bril­le?», fragt mei­ne Herz­da­me. «Selbst­ver­ständ­lich!» Stolz prä­sen­tie­re ich das Ge­nann­te.

Aber mei­ne Strand­stra­te­gin denkt schon wei­ter. «Leg das Tuch vor­ne hin, da­mit wir di­rekt aufs Was­ser schau­en können. Schnell, da kommt schon wer!» Ich mar­kie­re unser Re­vier und packe wei­ter aus.

«Wo­zu brauchst du den Ham­mer»? Mei­ne Herz­da­me schaut be­sorgt. «Um den Son­ne­nschirm gut im Bo­den zu ver­an­kern. Der muss je­de Stun­de neu nach dem Son­nen­stand aus­ge­rich­tet wer­den», kl­äre ich häm­mernd auf. Kurz da­rauf ge­nies­sen wir gut be­schat­tet einen un­ge­stör­ten Meer­blick.

«Ich ha­be Hun­ger.» Mei­ne Herz­da­me zeigt auf die na­he­ge­le­ge­ne Snack­bar am Strand. Nah­rungs­ver­sor­gung hat ober­ste Prio­ri­tät. Fünf Mi­nu­ten spä­ter sit­zen wir vor Spa­ghet­ti, Sa­lat und Wein und be­wun­dern das tür­kis­far­be­ne Was­ser.

Nach dem Ca­fé­be­such schlen­dern wir zu­rück, ma­chen ein Ver­dau­ungs­nicker­chen und ge­nies­sen die Wär­me. Ich stu­die­re den Rei­se­füh­rer.

«Nach so vie­len Res­tau­rant­tipps hab ich jetzt Hun­ger.» Ent­schlos­sen er­he­be ich mich. «Ge­hen wir recht­zei­tig! Dann fin­den wir noch Platz in ei­nem schö­nen Lo­kal.» Wir packen un­sere Aus­rüs­tung zu­sam­men und wer­fen einen letz­ten Blick aufs Meer.

«Schön, das Was­ser und die Wel­len.» – «Aber mor­gen ge­hen wir dann auch mal hi­nein.»

publiziert im Journal 5-13